Unser 3. Frauenausflug im August 2018 war wieder ein sehr schönes und lustiges Erlebnis!
Für unsere ursprünglichen Ziele war das Wetter leider nicht gut genug. Aber der Weg ist ja das Ziel. Also haben wir eine heimatnahe Route ausschließlich auf der Frankfurt-ICAO-Karte absolviert und festgestellt, dass eine Tour mit vielen Zwischenlandungen auch viel Freude bringen kann. Rückblickend hat uns Verena mit einer Skizze überrascht, die zeigt, dass wir ein Herz abgeflogen sind.
Bei der Planung war einiges an Kreativität und Flexibilität gefragt. Reservierungen von Fluggeräten und Hotelzimmern mussten mehrfach geändert werden. Außerdem suchten wir Landeplätze mit Tankstelle, langer Bahn (um bei der Hitze auch mit einer Echomaschine gut rausstarten zu können) und nicht zuletzt mit Restaurant oder Café. Schließlich wollten unsere Gaumen auch befriedigt werden.
Aber die wahre Herausforderung war es, die Pilotinnen aus den drei Fachgruppen auf die Fluggeräte zu verteilen, denn leider stand nur noch eines von unseren ULs zur Verfügung.
Da kam uns Daniela aus Speyer mit einem UL zu Hilfe. Endlich fanden alle einen Platz und durch ständiges Wechseln konnte jede Pilotin mal fliegen und unsere Segelfliegerin den Unterschied zwischen UL und Echo als Co-Pilotin erfahren. So starteten wir unseren 3. Frauenausflug mit 10 Frauen in 4 Fluggeräten, drei Vereinsmaschinen D‑EVIC, D‑ETIK, D‑MMZE und die D‑MOMC aus Speyer.
Eigentlich wollten wir in die Berge und die Sicht auf die Alpen genießen. Alternativ auch an die Küste um die ostfriesischen Inseln oder die Ostsee zu sehen. Beide Varianten schlossen wir wetterbedingt aus. Also blieben wir in der schönen Mitte und flogen erst einmal nach Speyer, wo sich Dani und Nadine (unsere neue Flugschülerin) mit einem UL anschlossen und wir gemeinsam nach Bitburg starten konnten.
In Bitburg gibt es eine wahnsinnig lange Bahn (2756m), aber abrollen durften wir nur auf dem letzten Drittel des Taxiways. Der größte Teil war von einem Autorennen belagert — was für ein Krach!
Als wir dann zu zehnt im Flugplatzrestaurant einfielen, übergab uns ein überraschter Gast sofort seinen gemütlichen Schattenplatz. Von 10 lachenden Frauen umringt wollte er nicht sitzenbleiben und zog einen anderen Tisch vor — wieso eigentlich?
Da eine spontane Brauereiführung in Bitburg nicht möglich war, schlenderten wir durch das Stadtzentrum der „Gäßestrepper“ und machten Fotos auf den legendären „Gäßen“. Deren blankpolierte Rücken vermuten lassen, dass wir nicht die ersten Touristen waren, die darauf gesessen und Fotos geschossen haben.
Mit Eis und Kaffee gestärkt flogen wir nach Dahlemer Binz. Wo wir am Flugplatz sehr freundliche Helfer trafen, die uns fehlende Seile zum Verzurren ausliehen. Das Flugplatzhotel machte Ferien, also belegten wir ein gemütliches Hotel im kleinen Ort Dahlem. Das Hotel entpuppte sich als Ponyhof, bei dem jedes Zimmer nach einem Pony benannt ist, das auf dem Hof lebt oder gelebt hat. So kam es, dass Zimmer “Schecki“ mit einem echten Bitburger durstig auf der Terrasse saß und aufs Abendessen wartete während sich „Polly“ und „Prinz“ noch ausruhten und bei „Schecki“ per Handy ein Radler bestellten.
Wir dachten, in der Eifel sei abends nichts los, bis wir von Ferne Musik hörten. Wir folgten den Geräuschen und fanden einen Rummelplatz. Ein paar von uns stürzten sich bei Oldiemusik in die kleinen Zweisitzer im Autoscooter. Immer schön vorsichtig, dass man nicht angefahren wird. Mit Crepes auf der Hand ging´s am Ende zum Schießstand, wo uns Julia mit gekonnter Technik lässig zeigte wie man sich Rosen schießen kann.
Am nächsten Morgen gab es kein Taxi und so wurden wir alle 10 von den Hoteliers in einem Auto zum Flugplatz gefahren. Das ging nur mit ausgebauten Sitzplätzen.
10 Frauen auf dem Vorfeld sind noch ein außergewöhnliches Bild und so gab es die Frage: “Ist das ein Hexentreffen?” Nein! Ein Engelausflug! 😉
Von Dahlemer Binz ging es dann mit einem nordwestlichen Schlenker über die malerische Rurtalsperre nach Koblenz. Die Sicht war atemberaubend!
Kleine Funkprobleme in der D‑EVIC machten uns alle bei diesem Flug etwas unruhig. Aber nach einer glücklichen Landung in Koblenz war das vergessen und wir schwelgten in Erinnerungen an die wunderbaren Aussichten.
In Koblenz stieg uns beim Öffnen der Türen schon der Duft guten Essens in die Nase, leider begnügten wir uns mit Getränken. Wir hatten schon von Dahlem aus einen Tisch für Kaffee und leckeren Kuchen in Reichelsheim reserviert. Zum Glück hielt der Kuchen sein Versprechen!!! Und wir mussten die Flugzeuge dort auch nicht über den Graben tragen.
Das Wetter war toll und deshalb bei FIS viel los, so wurde die D‑ETIK ständig vor fremden Flugzeugen gewarnt, einmal vor „Tante Ju“. Wir anderen hatten aber einen sehr entspannten Flug und konnten die Landschaft im tiefen Überflug genießen. So ging’s mit vollem Bauch weiter nach Speyer, wo wir von Peter Funk schon mit Rosinenkuchen und kühlem Mineralwasser erwartet wurden. Man sollte es nicht glauben — auch das haben wir komplett verputzt. Der Krankenbesuch bei unserer ZF war beruhigend. Sie sah schon wieder sehr gut aus und inzwischen ist sie ja in Mainz wieder voll im Einsatz.
Dann kam mit vielen Umarmungen der Abschied von Daniela und Nadine und der Rest flog zurück nach Mainz.
Es fühlte sich an, als wären wir eine Woche unterwegs gewesen, aber es waren nur 2 Tage.
Und obwohl wir weder Berge noch Meere gesehen haben, war die Tour ein großes Vergnügen. Es gab wundervolle Aussichten, ein harmonisches Miteinander und sehr viel zu lachen. Viele kleine Etappen und häufiges Anfliegen fremder Flugplätze sind wirklich schön, kommunikativ und es übt!
Deutschland von oben ist einfach toll und wir haben das schönste Hobby der Welt!!!
Zum Schluss sagen wir Danke an Julia und Natalie, die das für uns so gut organisiert haben.
Anja, Daniela, Laura, Lilli, Nadine, Nadine Bra., Renate und Verena
LM