Dreilän­dertrip – für Feinschmecker

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Nach inten­siven Wetter­be­ra­tungen (Süden, Norden oder Osten?) starteten am 25.03.2024 gegen Mittag fünf Fluggeräte – vier UL und eine ECHO-Maschine – mit neun Personen (Anett, Falk, Frank, Heiko, Julia, Lilli, Natalie, Renate & Sebastian) Richtung Karlsbad.

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Nach einem Zwischen­stopp in Kulmbach mit Auftanken der D‑MMZG und D‑EUKS ging es über die tsche­chische Grenze nach Karlsbad. Alle engli­schen Funkkennt­nisse konnten geschult und aufge­frischt werden; auch der Anflug auf einen kontrol­lierten Platz wurde in Karlsbad geübt. Nach Langen Infor­mation folgte ein kurzer Wechsel zu Praha Infor­mation, bevor es bei Vary Tower weiterging und die Landung einge­leitet wurde. Alle fünf Maschinen landeten sicher in Vary und wurden für die Nacht vertäut, bevor es mit Fly & Visit per Taxi ins Zentrum von Karlsbad ging. Schnell wurden die Zimmer im Hotel bezogen, bevor ein ausge­dehnter Spaziergang in der wunder­schönen Stadt in ein typisch tsche­chi­sches Restaurant mit verschie­denen Biersorten und leckeren böhmi­schen Spezia­li­täten führte.

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Abends gab es dann noch einen kleinen Absacker auf einem Hotel­zimmer, da alle Kneipen bereits um 21:30 geschlossen waren. Die Party in Zimmer 16 wurde für die gesamte WhatsApp-Gruppe des LFV Mainz angekündigt, seltsa­mer­weise kamen keine anderen Vereins­mit­glieder vorbei (auch wenn es Inter­es­senten gab). Am nächsten Morgen setzten wir den Rundgang in Karlsbad fort und bewun­derten die wirklich sehr sehens­werte Altstadt. Mit einem Vorrat an Karls­bader Oblaten ging es dann mittags wieder zum Flughafen. Die DMMZG (Lilli & Sebastian) und die D‑EUKS (Julia) verab­schie­deten sich wieder Richtung Mainz.

Prag war als nächstes Ausflug­shigh­light vorge­sehen. Gut eine Flugstunde entfernt von Karlsbad landeten am Diens­tag­nach­mittag unsere drei ULs in Letnany. Auch für diesen Flug waren wieder englische Funkkennt­nisse gefragt; die Fluglotsen waren sehr geduldig, schickten uns beim Durchflug durch die Kontrollzone Kbely auch mal in ein Holding und so klappte alles perfekt. Der Flugplatz in Letnany hat eine linke und rechte Graspiste, wir durften auf der 05L landen, die ausge­sprochen gut in Schuss war. Letnany hat direkten U‑Bahn-Anschluss (knapp 1 km vom Flugplatz bis zur U‑Bahn). Gut 30 min später war das Zentrum erreicht. Auf dem Weg zum Hotel gab es einen Oster­markt mit tsche­chi­schen Würstchen und Trdelnik (böhmi­scher Hefestriezel) – sehr lecker. Schnell wurde im Hotel einge­checkt und ein Restaurant gesucht. Gut gesättigt durch böhmische Küche war dann noch abend­licher Spaziergang durch Prag zur Karls­brücke angesagt.

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Mit einem Absacker in der Hotelbar war die nötige Bettreife erreicht. Nach dem Frühstück – wie üblich um 8:30 – mit Flugvor­be­reitung ging es noch zum Altstädter Platz. Kurz vor 11 angekommen konnte noch die weltbe­rühmte Turmuhr bewundert werden. Wieder wechselten die Crews bei dem Flug nach Heringsdorf – dank ausge­prägtem Südwind nur rund 2 h Flugzeit der Oder-Neiße-Linie folgend – mal auf deutscher, mal auf polni­scher Seite bei schönstem Wetter. Hierbei nutzten wir den einzigen wetter­tech­nisch flieg­baren Korridor in Deutschland.

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Die ersten 20 min Flugzeit waren noch über Tsche­chien überwiegend unterhalb Flugraum Delta. In Heringsdorf, ebenfalls ein kontrol­lierter Flugplatz landeten alle drei ULs. Die Bahn ist mit knapp 2.400 m sehr lang, aber zur Mitte abschüssig, was das Landen etwas erschwert und Go-Arounds zwecks Sight­seeing befördert. Das Taxi brachte uns zur Villa Neptun, einem kleinen, sehr familiären Hotel mit ausge­zeich­netem Fisch­re­staurant.
Donnerstag und Freitag war auch für Usedom starker Wind vorher­gesagt. Donnerstag haben wir eine ausgiebige E‑Bike Tour von Heringsdorf über Ahlbeck, Swine­münde, Kamminke, Flughafen zurück nach Heringsdorf bis hoch nach Bansin unter­nommen. Gut 50 km später hatten wir uns einen Aperol Spritz am Strand verdient.

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Abends schlemmten wir dann in Fisch­spe­zia­li­täten – Fisch­suppe, Zander in Kartof­fel­mantel und selbst­ge­machtem Eis. Freitag war dann eine Wanderung nach Ückeritz (ca. 12 km entfernt) an der Steil­küste von Usedom angesagt. Im Museum der Illusionen probierten wir viele Experi­mente aus. Heiko und Anett liefen den Weg nach Heringsdorf zurück; die anderen nahmen ein Taxi.

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Samstag war endlich wieder flieg­bares Wetter. Ziel war Gander­kesee, um wieder ein Stück Richtung Mainz zu kommen. Da in Heringsdorf nur Avgas verfügbar war, gab es einen Zwischen­stoff in Barth, der Vineta Stadt. Nach einem Fisch­brötchen und Kaffee am Hafen ging es dann weiter nach Gander­kesee. Der Sahara­staub in der Luft führte aller­dings zu sehr schlechter Fernsicht; da war GAFOR deutlich zu optimis­tisch. Ein beson­deres Highlight war der Durchflug durch die CTR Hamburg der Norderelbe folgend.

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Nach ca. 2 h kamen alle ULs gut in Gander­kesee an. Wegen Fallsprung mussten noch ein paar Vollkreise geübt werden, bevor die Landung freige­geben wurde. In Gander­kesee kamen noch Klaus und Alex hinzu, die morgens über Hamm nach Juist geflogen waren, um etwas Insel­fe­eling zu erleben.

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Sonntag war dann der Rückflug nach Mainz geplant. Erst gegen Mittag lösten sich die Regen­wolken langsam auf. Gleich­zeitig waren für den Abend in Mainz Gewitter angekündigt. Gegen 14:00 starten die vier Maschinen dann zunächst im Tiefflug aufgrund der tiefhän­genden Wolken heimwärts, wechselten dann später auf FL65 über den Thermik­wolken und kamen nach rund 2 h gut in Mainz an. Nach Abrollen und Putzen der Maschinen zeigten sich die ersten starken Windböen der vorher­ge­sagten Front in Mainz, als auf der Terrasse vom Tower One noch das vollver­diente Landebier bzw. Lande­wasser getrunken wurden.

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Schön war’s. Knapp 1.000 nm, ca. 11h Flugzeit.

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