„Ladies Flight X“ – während eine frischgebackene Flugschülerin zunächst vermutete, das X stünde für ein noch unbekanntes Flugziel, ging der Ladies Flight in diesem Jahr bereits in die 10. Runde. Nach dem ein oder anderen Planungstreffen zeigte sich jedoch, dass das Ziel tatsächlich erst einmal unbekannt bleiben würde: Bergamo, Elba, Toulouse – attraktive Ziele, aber der Weg dorthin aus Wettergründen leider nicht machbar. Auch am Tag vor Abflug zeigten sich die Vorhersagen in nahezu alle Himmelsrichtungen pessimistisch. Dennoch trafen sich an einem Mittwoch im Juli neun gut gelaunte Frauen mit Sack und Pack am Flugplatz, wählten optimistisch den vielversprechendsten GAFOR-Korridor aus, holten Frühstück beim Bäcker und machten vier Flieger D‑ETIK, D‑EQBK, D‑MMZD sowie D‑MKCC startklar.
Erster Stopp: Burg Feuerstein – ein lohnender Zwischenstopp. Bei strahlendem Sonnenschein breiteten wir unser Picknick auf den bereitstehenden Tischen und Bänken aus und wurden von den freundlichen Gastgebern am Flugplatz mit frischem Kaffee versorgt, sodass wir gut gestärkt nach dem nächsten sonnigen Fleck auf der Wetterkarte suchen konnten – und das war Bautzen.
Eine sehr gute Wahl, wie sich zeigte, denn das Städtchen ist auf jeden Fall einen Besuch wert und auch kulinarisch kamen wir dort voll auf unsere Kosten.
Da am nächsten Tag lediglich aus Richtung Norden die Sonne winkte, ging es zunächst nach Eisenhüttenstadt, was sich als absoluter Glückstreffer entpuppte. Wir wurden wunderbar vom Flugleiter umsorgt, die Soljanka war spitze und selbst der WLAN-Code wurde uns quasi auf dem Silbertablett serviert. Die Hilfsbereitschaft vor Ort war einfach unschlagbar und ein Besuch auf diesem Flugplatz lohnt sich auf jeden Fall. Der Start von gleich vier Flugzeugen kurz hintereinander machte den FIS jedoch kurzzeitig etwas stutzig, denn schnell wurden wir gefragt, ob in Eisenhüttenstadt gerade Wandertag ist.
Auch wenn wir Italien in diesem Jahr ausschließen mussten, sehnten wir uns nach Strand und Sonne und waren froh, beides letztendlich auf Usedom zu finden. Nachdem wir nach einem wunderschönen Anflug die Flieger in Heringsdorf verzurrt und dem Fahrer zur Unterkunft versichert haben, dass wir ganz ohne männliche Hilfe geflogen sind, gab es erst einmal ein Landebier (bzw. Flugschülerinnen-Landebier aka Rhabarbersaftschorle) und das leckerste Abendessen der Insel. Auch wenn es danach schon dunkel war, hielt das niemanden von uns ab, doch nochmal schnell die Füße in die Ostsee zu tauchen, bevor alle müde ins Bett fielen.
Mit Blick auf die nicht sehr erfreuliche Wettervorhersage entschieden wir uns, unseren Aufenthalt zu verlängern und verbrachten den folgenden sonnigen Tag am Strand, im Wasser, an der Uferpromenade, mit Eis und kalten Getränken und mit dem ein oder anderen Essensstopp – aufgrund fundierter meteorologischer Kenntnisse natürlich mit dem richtigen Riecher für den einzigen Regenschauer des Tages, vor dem wir zielsicher ein Café ansteuerten.
Am nächsten Morgen war mit Blick auf das Wetter klar, dass unser Ladies Flight einen Tag kürzer ausfallen würde als geplant. Daher ging es zurück nach Heringsdorf und Richtung Südwest – oder wie der FIS es formulierte „Seid ihr das Rudel nach Braunschweig?“. Dort gibt es nämlich nicht nur großzügige A320-Parkplätze für Fuzzi-Flieger, sondern auch sehr leckere Pizza, daher war der Zwischenstopp schnell besiegelt.
Gut gestärkt ging es dann von Braunschweig aus nach Mainz, wo wir den Abend mit Landebier (und Saftschorle!) ausklingen ließen – und bereits erste Pläne für den Ladies Flight XI schmiedeten.
Wir freuen uns auf Ladies Flight XI: 25.06.2026 — 28.06.2026.