Nachdem unser neues UL, die WT9 D‑MMZD, im Juni 2016 an uns übergeben wurde sind in den ersten 3 Monaten schon über 150 Stunden von ca. 40 unserer Vereinspilotinnen und Piloten geflogen worden. In dieser Zeit haben sich noch ein paar Wünsche für zusätzliche Ausrüstungen und Nacharbeiten kleinerer Mängel ergeben. Um diese Optimierungen fachgerecht ausführen zu lassen haben wir den Flieger in das Herstellerwerk nach Prievidza in der Slowakei geflogen.
Doch vor dem Flug stand etwas Arbeit für die Piloten an – eine gründliche Vorbereitung des Fluges.
Die geplante Strecke führte südlich am Flugplatz von Nürnberg vorbei nach Straubing. Dort planten wir einen kurzen Tankstopp. Danach weiter über Österreich, nördlich an Wien vorbei und dann über Bratislava nach Prievidza. Insgesamt knapp 900 km die bei 100kts in ca. 4:45h zu bewältigen sein sollten.
Am Abflugtag hatten wir Traumwetter — keine Wolke am Himmel — besser geht es nicht.
Alles klappte wie geplant und wir erreichten Prievidza am Nachmittag. Der Ort liegt nahe dem Fluss Nitra und schon aus der Ferne kann man das Schloss von Bojnice sehen.
Nach der Landung erfolgte die Übergabe des Fliegers an Aerospool. Es war im Vorfeld der Aktion bereits abgesprochen, dass alle Arbeiten am Folgetag ausgeführt werden und der Rückflug war dann für den darauf folgenden Tag geplant.
So blieb uns ein Tag Zeit für eine Werksbesichtigung und die Erkundung des Städtchens mit seinen Sehenswürdigkeiten.
Das Werk von Aerospool macht einen sehr guten Eindruck. Die Mitarbeiter in der Fabrikation arbeiten in 2 Schichten um die Formen und Werkzeuge optimal zu nutzen.
In vielen Einzelschritten werden die Flieger komplettiert und für die Testflüge vorbereitet.
Nach der Werksbesichtigung hatten wir Zeit für die Besichtigung des eindrucksvollen Schlosses Bojnice und seiner näheren Umgebung.
Die Ursprünge des Schlosses gehen auf das Jahr 1113 zurück und heute ist das Schloss ein Museum.
Unmittelbar neben dem Schloss ist ein Zoo und eine Falknerei. Bojnice ist Kurort mit einem grossen Schwimmbad. Es hat im Ortskern eine schöne Allee an der einige Restaurants und Hotels gelegen sind.
Wie vereinbart war unser Flieger am nächsten Tag fertig. Den Flugplan für den Rückflug hatten wir bereits im Hotel aufgegeben. So konnten wir nach der Erledigung der Vorflugkontrolle zügig starten.
Wie schon auf dem Hinweg durchflogen wir die Kontrollzone von Bratislava und meldeten uns danach von den freundlichen slowakischen Losten ab.
Diesmal erfolgte der Tankstopp in Stockerau, nördlich von Wien. Danach ging es nördlich an Linz vorbei, immer an der Donau entlang. Die Zahl der Burgen, Schlösser, Klöster und Kirchen ist beeindruckend.
Nachdem wir Österreich verlassen hatten flogen wir an der Dreiflüssestadt Passau vorbei.
Vor Regensburg steht die im Stile des Parthenons gebaute Walhalla – eine im Jahre 1842 eingeweihte traditionsreiche Gedenkstätte die an Personen, Gruppen und Ereignisse erinnern soll.
Von hier war es nicht mehr weit bis zu unserem Heimatflugplatz Mainz. Nach ca. 1:30h setzten wir zur Landung an. Insgesamt waren wir ca. 1800km unterwegs. Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug ca. 110 kts.
Die Flugzeit betrug, incl. An- und Abflüge, ca. 9 Stunden. Wir verbrauchten 159 Liter (17,7 ltr/h oder 8,8 ltr/100km) bleifreies Superbenzin.
Armin Hanus